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Wunder

von Ute Netzmann
09.11.2020

Manchmal geschehen Wunder. Und gerade in der jetzigen Zeit können wir ein paar davon gebrauchen. Ich möchte Euch heute eine Geschichte über ein Wunder in Form einer Spontanheilung erzählen.

Es war in den Sommerferien. Mein Sohn steht im Fußballtor, will den Ball halten und die Finger knicken nach hinten weg. Großer Schmerz. Langsam werden zwei Finger dick und färben sich rot-blau. Okay, denke ich, die sind stark geprellt. Ein Blick auf die Finger am Abend bringt mich dann aber auf den Gedanken, dass wir wohl doch einmal einen Arzt aufsuchen sollten.

Drei Stunden lang sitzen wir in der Notaufnahme. Ich habe nichts zu Essen dabei. Endlich werden wir zum Arzt gerufen. Er schaut auf die Röntgenaufnahme und sagt trocken: „Das hast du sauber hinbekommen. Beide Finger gebrochen.“ Mein Sohn bleibt stumm und zeigt wenig Regung.

Um 23:00 Uhr kommen wir völlig erschöpft nach Hause. Da sagt er, dass ihm irgendwie nach Weinen zumute sei. Mein Magen hängt mir in den Kniekehlen. Gleichzeitig sehne ich mich nach meinem Bett und fühle mich zu erschöpft, um für ihn da zu sein. Ich nehme mir, entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten, keine Zeit, ihn in den Arm zu nehmen. Lasse ihn mit seinen Gefühlen allein. Er verschwindet im Badezimmer und erklärt mir kurze Zeit später, dass er das jetzt mit sich selbst geklärt und sich selbst beruhigt habe.

Am nächsten Morgen kann er nur flüstern, so sehr tut ihm der Hals weh. Schlucken und Sprechen geht nur unter großen Schmerzen. Er fühlt sich schlapp und hat erhöhte Temperatur. Die klassischen Symptome einer fetten Mandelentzündung. Was ist denn hier los? Erst die Finger gebrochen und jetzt das? Da ist doch was im Busche, sage ich mir und schnappe mir mein Büchlein „Heile deinen Körper“ von Louise Hay. Hier kann ich zu verschiedenen Krankheitssymptomen die möglichen seelischen Ursachen nachlesen.

Und was steht da unter dem Stichwort Mandelentzündung?

„Angst und unterdrückte Emotionen.“

Volltreffer! Ich erinnere mich an das ausdruckslose Gesicht meines Sohnes beim Arzt und wie er seinen Impuls zu weinen unterdrückte. Das passt.

Wie hast du dich gefühlt, als der Arzt dir sagte, dass beide Finger gebrochen sind, frage ich ihn.

„Da hatte ich Angst und war geschockt.“

„Warum hattest du Angst? Was war die Ursache für die Angst?“

„Ich habe gedacht, dass die Finger nie wieder heil werden und nicht mehr richtig zusammenwachsen.“

Wir setzen uns hin und untersuchen diesen Gedanken mit den Fragen von The Work.

„Deine Finger werden nie wieder heil. Ist das wahr? Wie reagierst du, wenn du das glaubst? Und wer wärst du ohne diesen Gedanken?“

15 Minuten lang lauscht mein Sohn in sich hinein und beantwortet die Fragen.

Am nächsten Tag hat er nur noch leichte Halsschmerzen und fühlt sich wieder fit. Am übernächsten Tag sind sämtliche Symptome verschwunden. Die Halsschmerzen und auch alle Sorgen und Ängste, seine Finger betreffend.

 

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